Für diese Saison mussten wir wieder einen Glasreiniger neu einstellen. Doch so leicht war das gar nicht!

Wie sind wir vorgegangen, was haben wir erlebt?

Zunächst haben wir den klassischen Weg eingeschlagen und der Jobagentur gemeldet, dass wir eine offene Stelle für einen Glasreiniger besetzen möchten. Voraussetzungen: Gesellenprüfung, Lernbereitschaft, Freundlichkeit, Zuverlässigkeit für Arbeiten in der Glasreinigung / Fensterreinigung und in der Aufzugreinigung /Fahrstuhlreinigung (unserem Spezialgebiet). Schnell kam die Information von ca. 10 Kandidaten, mit denen die Jobagentur Kontakt aufgenommen hatte und sie aufgefordert hatte, sich direkt bei uns per Email info@klaros-gmbh.de zu bewerben. Im Laufe Woche kamen drei Bewerbungen: eine passe wirklich nicht zum Profil, bei der Zweiten merkte ich im Telefongespräch, dass er zwar arbeitslos gemeldet ist, aber – wie auch immer – noch im Betrieb seines Vaters mitarbeitete. Ich bot ihm einen Gesprächstermin an, aber als ich merkte, dass die Terminsuche für Ihn sich sehr schwer gestaltete wusste ich, dass er kein Interesse an einem neuen Job hatte. Den dritten lud ich zu einem Bewerbungsgespräch ein, doch leider kam er nicht und war für mich ab diesem Zeitpunkt auch telefonisch nicht mehr erreichbar.

Was ich schade finde ist, dass das Arbeitsamt an dieser Stelle nicht bei uns als Arbeitgeber gezielt nachhakt und auf Antwort dringt, um entsprechende Konsequenzen für diesen Arbeitslosentyp festzulegen. Es scheint leichter zu sein, die Suppe weiter lauwarm zu halten, regelmäßig das Arbeitslosengeld einzukassieren und nebenbei – bei uns in der Branche typisch – sich was zusätzlich zu verdienen.

Der zweite Weg war – aus meiner Sicht – erfolgreicher: Wir haben eine Anzeige in die Ebay Kleinanzeigen gesetzt. Kosten nichts, sind gleich im Netz und man spricht damit diejenigen an, das eher Arbeit suchen. Da kamen einige Rückmeldungen – und auch der Kandidat, den wir dann endgültig einstellten.

Eine dritte Möglichkeit würde ich vielleicht beim nächsten Mal nutzen: Eine kleine Magnetwerbetafel mit dem Hinweis ‚Glasreiniger gesucht: 030 89784373’ kostet vielleicht 30 € und kann problemlos am Firmenauto angebracht und schnell wieder abgemacht werden.

Dieses oben beschriebene Verhalten ist typisch für viele Glasreiniger /Fensterputzer: Hohe Wünsche, geringer Antrieb, keine Verantwortung übernehmen, Suche nach dem leichteren Weg, Unterstützung vom Arbeitsamt, Zuverdienst nebenbei! Das ist wirklich keine gesunde Situation für die Kandidaten und sicher auch nicht gut für den Staatssäckl, den wir als Unternehmer ja nun schon kräftig füttern müssen. Bitte verstehen Sie mich nicht verkehrt, ich will nicht gegen die Glaseiniger wettern, wir haben diese Situation durch eine verkehrte Tarifpolitik, Arbeitslosenpolitik, usw. mit verursacht.

Sind Sie ähnlicher oder anderer Meinung – ich freue mich auf Ihre Rückmeldung!

Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende, hier in Berlin soll es am Sonntag endlich etwas wärmer werden.

Karl Wachenfeld

Kategorien: Allgemein

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