Immer wieder werde ich von ausschreibenden Stellen, aber auch von jungen Kollegen gefragt, wieviel Quadratmeter der Glasreiniger in der Stunde schafft.

Und auch hier muss ich schon wieder sagen: „Das kommt darauf an…!“ Ja, worauf kommt es denn da an?

Ein wichtiges Kriterium ist die Qualität des Glasreinigers. Wir haben bei KlarOs® schon gelernte Gebäudereiniger (Gesellen) eingestellt, die uns im Bewerbungsgespräch versichert haben, dass sie hauptsächlich in der Glasreinigung tätig waren, von der klassischen Glasreinigung bis zur Arbeit mit der wasserführenden Stange alles kennen und von ihrer Leistung überzeugt waren.

Aber leider waren wir es nicht: Sie waren zu langsam, arbeiteten nicht sauber, machten zu viele Pausen, liebten es SMS-Nachrichten zu beantworten, und, und, und… Die eigene Beobachtung des neuen Kollegen am Arbeitsplatz gibt Ihnen die beste Antwort!

Jeder kann nachvollziehen, dass die Quadratmeterleistung in einem Einfamilienhaus mit einer Fensterfläche von 40 m² geringer ist als in einem Haus mit vergleichbaren Fenstertypen mit 200 m². Je geringer die Gesamtfläche ist, umso höher sind die Allgemein- und Vorbereitungskosten (Anfahrt, Vorbereitung, Abräumarbeit, Abfahrt, u.a.) auf den einzelnen Quadratmeter.

Und da sind dann noch die Fenster, die sehr unterschiedlich sein können und nicht von Fensterkreuzen unterbrochen sind bis zu den kleinen Butzenfenster, die man nicht abziehen kann und mit dem Leder reinigen muss. Sicher ist auch der neue Metallrahmen anders zu bewerten als der längere Zeit nicht gestrichene Holzrahmen.

Natürlich kommt es auch darauf an, welche konkrete Leistung erbracht werden soll. Geht es darum, nur das Glas zu reinigen oder auch den Rahmen abzuwischen, oder vielleicht sogar um eine Baugrundreinigung der Fenster? Da kann die Leistung im Extremfall schon mal 400 bis 600 Prozent höher ausfallen als bei der einfachen Glasreinigung.

Nicht zu unterschätzen ist die Frage der Erreichbarkeit der Fenster, die gereinigt werden sollen. Kommt der Glasreiniger ohne Tritt an den oberen Rahmen des Fensters ist er sicher schneller, als wenn er auf die Leiter steigen muss, von der Gondel aus arbeitet oder eine Hebebühne einsetzt.

Eine Besonderheit ist die Arbeit mit entionisiertem Wasser und den wasserführenden Stangen, die oft bei Glasfassaden bis 20 Meter Höhe eingesetzt werden. Ich glaube, das ist ein eigenes Thema und wird von mir zu einem späteren Zeitpunkt sicher noch mal genauer aufgegriffen.

Nochmal die wichtigen Kriterien für die Quadratmeterleistung in der Glasreinigung:

• Die Qualität der Glasreiniger
• Die Gesamtfensterfläche
• Der Fenstertyp
• Der Zustand der Fenster/der Rahmen, abhängig von dem Reinigungsturnus
• Dem altersbedingten Zustand der Fenster/der Rahmen
• Der Zustand der Fenster/der Rahmen nach Baumaßnahmen
• Die aktuelle Verschmutzung
• Leiter-, Gondel-, Hebebühnenarbeiten
• Der Einsatz von wasserführenden Stangen

Jetzt werden Sie sagen, dass sich das ja alles gut anhört, und sicher allgemein gesehen richtig ist, Ihnen aber bei Ihrer Kalkulation nicht hilft. Deshalb möchte ich doch zum Schluss noch ein bisschen konkreter werden und Ihnen einige Eckdaten anbieten, die meine Erfahrungen aus dem Berliner Markt veranschaulichen (einseitig gemessen, zweiseitig gereinigt):

• Glas- und Rahmenreinigung im Privathaushalt: 8-10 m²
• Normale Glas- und Rahmenreinigung größerer Bürokomplexe: 13-16 m²
• Bauglasreinigung: 6-8 m²

Stimmen Sie mit den Flächenleistungen überein oder haben Sie andere Erfahrungen gemacht?

Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.

Ihr Karl Wachenfeld – KlarOs®


5 Kommentare

Katharina · 14. Februar 2019 um 14:34

Hallo,

kurze Frage wie kann ich den Preis denn nur für den Rahmen berechnen?
Ich habe ein Angebot für einmal mit Rahmen und einmal ohne Rahmen.
Gibt’s es hier eine Pauschale oder Prozentsatz den ich verwenden kann?

    lraklrak · 18. Februar 2019 um 20:13

    Ja. Glas und Rahmen = 100%, d.h. Glas 60% und Rahmen 40%. Das war eine Info über den Daumen. das kann natürlich abweisen.
    Oder auch: Glas = 100% + Rahmen = 67% ist Glas und Rahmen = 167%. Ich hoffe, das hat geholfen. Viele Grüße von KW

Immoclean · 13. April 2018 um 13:13

Dieser Artikel bringt die Problematik auf den Punkt, denn als Reinigungsunternehmen hat man starken Druck von der Kundschaft. Die Preise sind allgemein nicht mehr so hoch, weswegen man stark kalkulieren muss. Früher konnte man sich noch Arbeiter ohne Erfahrung, moderatem Arbeitstempo, usw. leisten, weil Auftraggeber mehr bezahlten. Die Zeiten sind allerdings in der Glasreinigung ( leider ) vorbei.

Beate Otto · 28. April 2017 um 13:10

Danke für die Informationen. :o)))

Eine Frage noch: Die m²-Angaben beziehen sich sicherlich auf eine Stunde?

    lraklrak · 7. Januar 2018 um 17:25

    Sorry, Frau Otto – jetzt erst gelesen. Im Januar und Februar kommt der Glasreiniger endlich zu etwas: JA, bezieht sich auf eine Arbeitsstunde! Viele Grüße von Karl Wachenfeld

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