Wir sind gern selbständig, arbeiten viel und freuen uns über jeden neuen Kunden.

Doch dann ist diese dicke Zahlungsanweisung vom Finanzamt im Briefkasten und wir wissen nicht, wo wir das Geld hernehmen sollen. Oder der Winter ist länger und kälter als gedacht und es kommt kein Geld rein, die monatlichen Zahlungen stehen aber an…

Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass man sich automatisch meist auf das konzentriert, was man gern macht, aber die unangenehmen Dinge sehr schnell wegschiebt oder vernachlässigt.

Hierzu gehören oft

  • die Vernachlässigung gezielter Verkaufsaktivitäten
  • die Unterlagen, Schnellhefter und Rechnungen schnell abzulegen
  • die Rechnung gleich nach der Leistungserbringung zu erstellen

und nicht zuletzt

  • die Wirtschaftlichkeit unseres Unternehmen regelmäßig zu kontrollieren

Fangen wir mal mit der Kontrolle der Wirtschaftlichkeit es Unternehmens an:

 

Die Wirtschaftlichkeit eines Auftrags prüfen

Nein, eigentlich ist das kein Hexenwerk. Man sollte es nur nicht zu kompliziert machen. Starten wir einfach.

Sie könnten z.B.

  • den Umsatz eines einzelnen Kleinauftrags durch die eingesetzten Arbeitsstunden teilen und den errechneten Stundenverrechnungssatz (SVS) für sich bewerten:

Der aktuelle Lohn für die Glasreiniger liegt (2017) bei 13,25 €.
Bei 19 € SVS haben Sie nichts verdient.
Ein kleiner Gewinn liegt bei 22,50 €.
Bei 27,50 € haben Sie alles richtig gemacht und nicht nur Geld gewechselt.

  • Fast perfekt sind Sie, wenn Sie dieses System auf den Monat hochrechnen und die monatlichen Gesamtumsätze durch die Gesamtstunden teilen und das Ergebnis bewerten.
  • Als Kontrollprofi können Sie sich bezeichnen, wenn eine digitales Kontrollsystem (z.B. über eine einfache Exceldatei) haben, das Ihnen am Monatsende auf Knopfdruck sagen kann

    – wie hoch der erarbeitete Monatsumsatz ist
    – was Sie an Lohn bezahlt haben
    – wieviel Fahrkosten angefallen sind
    – wie der Lohnanteil (Lohnkosten/erarbeiteter Umsatz x %) ist
    – wie groß die Abweichung vom Ziel ist.

    An dieser Stelle ist es von Vorteil zu wissen, wie hoch ein Lohnanteil (bezogen auf den Umsatz) sein sollte. Hier ganz grob eine Orientierung: Lohnanteil 40% = gut; 50% = noch ok; 60% inakzeptabel

Schließen Sie aus den Ergebnissen Ihrer Kontrolle die richtigen Schlüsse: Korrigieren Sie bei unzureichendem Ergebnis Ihren Stundenverrechnungssatz nach oben oder setzen Sie die Stundenleistung der Mitarbeiter bei Ihrer Angebotserstellung niedriger oder schaffen Sie bessere Bedingungen (Geräte, Maschinen, Hilfsmittel), dass eine höhere Flächenleistung möglich is….

Wir Unternehmer müssen an den wichtigen Stellschrauben drehen, nur viel Einsatz und Arbeiten führt nicht zum gewünschten Ergebnis. Die Zahlenkontrolle jedoch hilft oft!!!!

Ihr Karl Wachenfeld – KlarOs